AlThai
AlThai hat sich in den 14 Jahren, die seit des ersten Konzepts als Sci-Fi-Setting vergangen sind, stark gewandelt. Von einer bedrohten Erde, über ein klassisches D&D-Setting hinzu der aktuellen high-magic Variante, in der die Spieler unsterbliche Götter von fast allmächtiger Kraft übernehmen. Darin liegt aber auch die Schwierigkeit: wie stelle ich als Sterblicher ein Wesen glaubwürdig dar, das Äonen überdauert hat und auf viele weitere Jahrtausende hoffen kann? Mit viel Geduld…
Einen Kurzüberblick über die Welt gibt es hier!
Stories
AlThai Einführung
Die Welt AlThai ist das Herz des Multiversums, der Angelpunkt seiner Existenz. Hier leben, streiten und lieben die Übergötter – unsterbliche Wesenheiten, die wiederum alle eine Welt in ihren Herzen tragen, diese in ihren Träumen formen und bewahren. Viele dieser Welten sind jedoch bereits gefallen, ihre Übergötter vergangen und auch AlThai selbst blickt der Auslöschung ins Gesicht, sollten die Übergötter nicht verhindern können, dass sich die Geschichte wiederholt..
„Von den Ufern des Sommerlands bis zur Spitze des Winterzahns…“
AlThai erscheint auf der materiellen Ebene wie ein Planet frischen Grüns und tiefen Blaus, der von drei Trabanten umkreist wird. Die Welt AlThai selbst kreist um die Doppelsonnen Ain und Aon und ist allein auf ihrem Weg – kein weiterer Planet teilt den Raum mit dieser Herzwelt. Eingehüllt in einen Nebel aus Sternenstaub bildet AlThai den Mittelpunkt, um den alle weiteren Galaxien und Sonnensysteme kreisen. AlThai ist der Ursprung.
Die drei Monde sind She’tan, der Geburtsort der Übergötter, Chi’an, benannt nach den Schöpfungsprinzipien des Mulitversums, und Kith’an, der kleinste und am weitesten entfernte Trabant, dessen Name stellvertretend für die differenzierenden Abstrakta, den Dienern der Chi’an, steht. Die Übergötter kennen keine Religion, da sie in mehr oder minder direktem Kontakt mit den schöpferischen Prinzipien aller Existenz stehen, denen sie Respekt, aber keine Verehrung entgegen bringen.
AlThai besitzt nur einen bekannten Kontinenten von der Größe Pangeas, der von einem dichten Urwald bedeckt ist und vom nördlichen Eis bis hin zur equitorialen Wüste alle Klimazonen umfasst.
Die Übergötter, die Kinder des Reigens
Die Ereignisse der Schöpfung sollen hier nicht weiter ausgeführt werden. Wichtig ist jedoch, dass Existenz und Zeitlichkeit, die Schöpfung der Chi’an mit all ihren Aspekten, Varianten und Formen, im Gegensatz zur absoluten Potentialität des vor-, besser unzeitigen Omnil stehen. Das All-Nichts ist die Utopie der Gleichzeitigkeit alles Möglichen und Unmöglichen, ein nicht-existenter Ort vor und nach der Zeit ohne Entwicklung, aber voll ständiger Veränderung. Existenz fixiert und beschränkt die Möglichkeiten, gibt ihnen Sinn. Das sinn-lose Nicht-Sein reibt sich daher an der Existenz, dringt in sie ein, um sie aufzulösen, die Möglichkeiten wieder freizusetzen. Die letzte Bastion gegen diese Auflösung ist die Herzwelt und somit die Übergötter.
Als Kinder der Mondseele She’tans entstanden die Geister des Reigens, die in ewigem Gesang und Tanz die Schöpfung und das Leben feierten. Masken aus Licht und Schatten, Gelächter und Traum schmückten diese körperlosen Wesen, die sich selbst She’tair nannten. Ab und an nahmen auch Abstrakta oder sogar Chi’anar, Aspekte der Schöpfungsprinzipien, an diesem Reigen teil – zumindest in den jungen Jahren der Existenz. Als sich Zeit jedoch mehr und mehr von einem kleinen Bach in einen reißenden Strom zu wandeln neigte, erhielt die Auseinandersetzung mit Omnil zunehmend die Aufmerksamkeit der Chi’an.
Dieser Kampf erreichte AlThai bzw. She’tan und die She’tair in From der „Stimme“, eines Aspekts des All-Nichts, deren Einflüsterungen einige Mondgeister innehalten ließ. Fast zeitgleich wurde der Pandorian aus korrumpierten Chi’anar geboren. Dieses Wesen kann als die Antithese des schöpferischen Willens verstanden werden, der das Multliversum entstehen ließ. Vom Rande der Schöpfung aus begann er seinen Feldzug gen Zentrum. Welt um Welt fiel und wurde eins mit der Nichtexistenz. Um die Welten zu schützen ersannen die Prinzipien Bewahrer und wählten darauf die Mondgeister, die She’tair aus, die die Welten in ihren Träumen beschützen sollten.
Dies zu verhindern trachtend entließ der Pandorian eine Welle purer Unmöglichkeit gegen den Mond. Von dieser Anstengung geschwächt konnte er daraufhin zwar fürs Erste gebannt werden, She’tan und seine Kinder schienen aber dem Untergang geweiht. In Einvernehmen mit AlThais Weltenseele öffnete ein Chi’anar gerade noch rechtzeitig eine Handvoll Tore hinunter auf den Planeten, so dass zumindest einige der Mondgeister fliehen konnten. Die meisten vergingen jedoch im Feuer des Nichts, das den Mond traf und ihn fast zur Hälfte auslöschte.
Die Seelen der überlebenden She’tair wurden ohne deren Wissen mit den übrigen Welten des Multiversums verbunden, sie somit zu deren Hütern, den Übergöttern.
Völker und Reiche
Auf der materiellen Ebene sind die She’tair ungefähr zwei Meter große Humanoide von schrecklicher Schönheit und Anmut, deren Erscheinung prägend für die meisten intelligenten Lebewesen der äußeren Welten wurde. Am ähnlichsten in ihrem Äußeren sind ihnen jene Wesen, die man als Elben kennt. Dieser Vergleich möge jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass ein Elb einem She’tair nur so ähnlich ist wie eine Eidechse einem mächtigen Dinosaurier. Ein She’tair ist weniger ein atmendes Lebewesen, sondern eher ein Bewusstsein, das sich selbst physische Form gegeben hat und diese nach Belieben ändern kann. Geschlechter kennen die She’tair an und für sich nicht.
Die große Fluchtwelle der Mondgeister erreichte den Planeten im Süden des Hauptkontinenten, wo sie sich bald eine physische Gestalt gaben. Die Welt erkundent wanderten einige der She’tair gen Norden und so entwickelten sich später mehr oder minder getrennt vier eigenständige Völker: die Shikai in der nördlichen Gebirgs- und Talregion, die Vaskai in der equitorialen Wüste, die Fistai im Urwald und die Ithaai in der Südebene. Die Fistai und Ithaai waren ursprünglich eine Gruppe, die sich aber ob der Erdgeister entzweite. Während die meisten der Fistai im Einklang mit der Welt, den Tieren und Geistern leben und die Hoheit des Einen Waldes achten wollten, sahen sich die späteren Ithaai dazu berufen, dies alles zu beherrschen. Sich selbst als die Hochfürsten ihrer Rasse bezeichnend schufen sie eine enorme Festung, die Goldene Stadt, und forderten von allen anderen Völkern Tribut. Das sollte aber noch nicht der Auslöser für den Ersten Krieg der Übergötter werden, entfremdete aber die Völker untereinander.
Während die She’tair zwar die Hauptbevölkerung AlThais darstellen, sind sie dennoch nicht allein. Eine Handvoll der Mondgeister strandete weit abgelegen von den anderen auf einer Halbinsel, wo sie von den einheimischen Erdgeistern begrüßt wurden. Anstatt sich selbst Form zu geben, gingen sie mit diesen eine Symbiose ein und verbanden sich so mit AlThai selbst. Diese Pelesh’tair hatten physische Gestalt und sind wahre Lebewesen. Bis zu ihrer fast vollkommenen Auslöschung vor 30.000 Jahren gedieh das Volk der Pelesh’tair im regen Austausch mit den anderen She’tair, zu denen sie später wieder Kontakt haben sollten.
Zu den weiteren Völkern zählen die verschiedenen Erd- und Tiergeister, wobei „Geist“ weder als tot noch körperlos zu verstehen ist, sondern eher die Verkörperung einer Idee meint. So gibt es beispielsweise Tiere von enormen Ausmaßen, die das Sinnbild ihrer Gattung darstellen und oft mit großer Intelligenz gesegnet sind.
Als einziges weiteres humanoides Volk sind die Riesen oder Caishi’tair zu nennen, doch ihre Zahl ist verschwindend gering. Geformt aus der Dunkelheit und den Geburtswehen AlThais selbst sind sie den Pelesh’tair nicht unähnlich in Gestalt, wenn auch fast doppelt so groß. Sie werden von einer Aura der Melancholie umgeben und leben vollkommen zurückgezogen in den Höhlen unter den Bergen der Welt.
Vor rund 23.000 Jahren entdeckten die Shikai Tierwesen, die ihnen selbst sehr ähnelten: affenähnliche Huminide, die zuerst kaum intelligent schienen, aber bald begannen, Werkzeuge herzustellen und Zeichen zu hinterlassen. Im Gegensatz zu allen anderen Kreaturen der Schöpfung hatten diese Wesen jedoch keine Kenntnis der kosmischen Prinzipien und begannen, Dinge und Erscheinungen um sie herum als Götter zu verehren. Da sie nichts wussten, mussten sie glauben. Die ersten paar tausend Jahre waren die Shikai von diesen Wesen fasziniert, was jedoch bald in Ekel und Abscheu umschlug, als sie der zunehmenden Aggressivität gewahr wurden. Diese Kreaturen jagden, töteten und verspeisten einander! Eine Gruppe Shikai beschloss darauf, den Ursprung dieser Kreaturen zu erforschen.
Der Erste Krieg der Übergötter
Es dauerte fast 6.000 Jahre bis die Shikai alle Puzzleteile beisammen hatten: Die sich zunehmend wie eine Seuche über die Welt verbreitenden Kreaturen waren Züchtungen der Ithaai! Nicht nur dies erschütterte die restlichen She’tair tief: es wurde auch deutlich, dass die Ithaai in all den Millennien seit der Flucht der „Stimme“ gelauscht und sie als Gottheit verehrt hatten.
Als die in seinen Augen abtrünnigen Shikai nun die Ithaai zur Rede stellen wollten und ihre Gottheit angriffen, erklärte der Hochkaiser der Ithaai den Shikai den Krieg. Zwar waren die Shikai ihren südlichen Vettern zahlenmäßig weit überlegen, jedoch mangelte es ihnen an Kampfkraft. Diese hatten die Ithaai in Jahrtausenden der paranoiden Kriegsvorbereitung gestählt. Als letzten Ausweg wandten sich die Shikai an den Meister der Blumen, einen der ihren, der aber auf finsteren Pfaden wandelte. Seine aus den Kreaturen der Ithaai gezüchteten Krieger gaben den Shikai kurzfristig die militärische Oberhand.
Jedoch verloren sie am Ende dennoch: Nachdem sie die Ithaai aus ihren nördlichen Gebieten zurückgetrieben hatten, baten diese um einen Waffenstillstand, den die Shikai nur zu gerne gewährten. Als sie jedoch am Ende der vereinbarten 100 Jahre sich gen Süden aufmachten, um mit den Ithaai zu verhandeln, standen sie vor einer enormen, den gesamten Kontinent in der Mitte teilenden Barriere, die wie ein Spiegel die Umgebung reflektierte. Diese Barriere konnte weder durch Schwert noch Magie beschädigt werden, während ihre Berührung allein tödlich war. Die Priester der „Stimme“ hatten sich selbst opfernd ein dünne Scheibe Nichts zwischen den Süden und die Shikai platziert.
Als Bestrafung für ihre Unparteilichkeit im Krieg wurden die Reiche der Vaskai und Fistai durch die Barriere geteilt. Die Ithaai zogen sich in die Isolation hinter die Mauern ihrer Golden Stadt zurück.
Die Gegenwart
13.000 Jahre sind seit dem Ende des Krieges vergangen. Die Ithaai haben in ihrer Isolation den Krieg fast vollkommen vergessen und in eine mythische Vorzeit verdrängt. Nur noch zu den Vaskai unterhalten sie misstrauisch Handelsbeziehungen aufrecht.
Die Shikai hingegen haben ihren Hass auf die Vetter im Süden und die „Stimme“ geschürt und warten gespannt darauf, dass sich eine Prophezeihung erfüllt, die ihnen ein Gesandter aus dem Traum einflüsterte:
„Wenn die Geliebte des Toten vor den Augen der weißen Prinzen ihre Tränen vergießt, wird sich das Nichts teilen und die Nordwinde wieder den Süden erreichen.“
Der Aufbruch einer Pelesh’tair aus dem Reich der Todesfürsten zu den Vaskai und die Sichtung einer Gruppe Ithaai im Einen Wald haben den Norden bereits in höchste Bereitschaft versetzt. Wird sich der Krieg der Übergötter wiederholen?
Anmerkung: Die erwähnten Personen sind Spielercharaktere. Die Pelesh’tair Haie ist die Letzte ihres Stammes und auf der Suche nach Malach’Athar, einem Untoten, der vor den Konsequenzen einer sterblichen Liebe und vor seinen eigenen unterdrückten Gefühlen flüchtet. Die gesichtete Gruppe sind junge Ithaai, die nach einem missglückten Attentat auf den Hochkaiser aus der Goldenen Stadt flohen, um eine ihnen völlig unbekannte Welt vor ihrer Haustür zu finden.